Ultraschall verschiedener Organe

Die Untersuchung eines Organs mittels Ultraschall (Sonografie) ist eine einfache und schonende Untersuchungsmethode, die mit keiner Strahlenbelastung verbunden ist. Sie bildet einen unverzichtbaren Bestandteil der internistischen Diagnostik. Eine Vielzahl von Erkrankungen kann dadurch in kurzer Zeit erkannt oder ausgeschlossen werden.

Bauchorgane

Geplante Untersuchungen sollten zur Verbesserung der Bildqualität möglichst morgens nüchtern erfolgen. In dringenden Fällen sind sie aber jederzeit durchführbar. Sie liegen überwiegend in Rücken- oder Seitenlage auf einer Untersuchungsliege. Mit dem Ultraschallkopf wird dann systematisch der gesamte Bauchraum untersucht.

Häufige Fragestellungen:

  • Abklärung von Oberbauchschmerzen, z.B. Gallensteine, Gallenblasenentzündung, Gallengangstein mit „Gallestau“ in die Leber (Cholestase), Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Tumore in der Oberbauchregion

  • Abklärung von Unterbauchbeschwerden, z.B. Divertikulitis, Nierenkolik mit Harnstau

  • Erweiterungen oder Einrisse der Hauptschlagader (Bauchaortenaneurysma)

  • Abklärung und Verlaufskontrolle von chronischen Organerkrankungen, z.B. an Leber und Nieren

  • Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum bei Leberzirrhose (Aszites)

Allerdings wird die Bildqualität häufig durch Übergewichtigkeit und vermehrter Einlagerung von Fettgewebe im Bauchraum erheblich eingeschränkt. Veränderungen am Dünn- und Dickdarm sind nicht immer und nicht zuverlässig erkennbar. Insbesondere können Polypen im Dickdarm in der Regel nicht erkannt werden.

Herz

Die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall ist jederzeit ohne Vorbereitung einsetzbar. Wir führen die sogenannte transthorakale Farbdoppler-Echokardiografie durch. Dabei wird in Linksseitenlage des Patienten das Herz durch Aufsetzen einer Ultraschallsonde auf den Brustkorb untersucht. Diese Untersuchung dauert in der Regel circa 15 Minuten.

Häufige Fragestellungen:

  • „Wandbewegungsstörungen“ der linken Herzkammer aufgrund von Narben früherer Herzinfarkte

  • Verdickung der Herzwände der linken Kammer bei jahrelangem Bluthochdruck (hypertensive Herzkrankheit)

  • Vergrößerung des linken Vorhofes bei Vorhofflimmern

  • Erguss im Herzbeutel bei Entzündungen und Karzinommetastasen

  • Undichtigkeiten (Insuffizienzen) und Verengungen (Stenosen) von Herzklappen

  • Erweiterung von Herzkammern bei Kardiomyopathien

  • Erhöhte Blutdruckwerte im Lungenkreislauf bei Lungenembolie

Eine Schwachstelle der Echokardiografie ist jedoch die Beurteilung der Herzkranzgefäße. Diese sind auf Grund ihrer Größe und Lage schlecht oder nur indirekt durch eventuelle Wandbewegungsstörungen beurteilbar. Bei Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit („Herzkranzgefäßverkalkung“) sind ggf. weiterführende Untersuchungen erforderlich.

Schilddrüse

Die Untersuchung der Schilddrüse mittels Ultraschall wird in Rückenlage auf einer Untersuchungsliege durchgeführt. Der Kopf wird dabei in den Nacken gelegt.

Häufige Fragestellungen:

  • Schilddrüsenvergrößerung (Struma oder auch „Kropf“ genannt)

  • Verlaufskontrolle der Schilddrüsengröße in der Struma-Therapie (Feststellung der Wirksamkeit einer Schilddrüsenhormontherapie und/oder Jodidgabe)

  • Erkennen von Knoten (Zysten, echoarme und echoreiche Knoten)

  • Dichte des Schilddrüsengewebes, z.B. inhomogen und echoarm bei Hashimoto-Thyreoiditis

  • Durchblutung der Schilddrüse, z.B. diffus gesteigert bei Morbus Basedow

  • (Früh-)Erkennung von Schilddrüsenkarzinomen

Im Ultraschall kann grundsätzlich nicht zwischen schilddrüsenhormonproduzierenden Knoten („heiße Knoten“) und nicht-produzierenden Knoten („kalten Knoten“) unterschieden werden. Über die Gutartigkeit von Knoten kann keine sichere Aussage gemacht werden.

Extremitätenvenen

Mit Hilfe der Kompressions- und Duplexsonografie werden in Rückenlage auf einer Untersuchungsliege, später auch im Sitzen oder Stehen systematisch alle tiefsitzenden Hauptvenen der Beine dargestellt und mit dem Schallkopf „zusammengedrückt“. Venen mit einem Blutgerinnsel lassen sich nicht oder nur teilweise komprimieren.

Häufige Fragestellungen:

  • Abklärung einer Schwellung oder einer Wassereinlagerung (Ödem) eines Beins

  • Abklärung von Wadenschmerzen

  • Suche der Quelle eines Blutgerinnsels bei Lungenembolien

Bei adipösen Beinen lassen sich nicht immer alle tiefen Beinvenen der Unterschenkel sicher darstellen.