EKG (Elektrokardiogramm)

Beim EKG handelt es sich um eine Routineuntersuchung bei allen Herz- und Kreislauferkrankungen. Dabei wird im Liegen die elektrische Aktivität des Herzens mit 12 Saugelektroden gemessen. Die Dauer der Untersuchung beträgt nur ca. 5 Minuten.

Häufige Fragestellungen:

  • Akute Herzrhythmusstörungen, z.B. Vorhofflimmern/Vorhofflattern, AV-Blockierungen, ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolie

  • Abklärung akuter Brustschmerzen zum Ausschluss eines Myokardinfarktes, einer Lungenembolie oder einer Perimyokarditis

  • Erkennen älterer Herzinfarktnarben

  • Linksherzhypertrophie (Verdickung der Wand der linken Herzkammer) bei langjährigem Bluthochdruck

Aber: Ein EKG ist nur eine Momentaufnahme. Schwerwiegende Herzrhythmusstörungen treten jedoch oft nur phasenweise auf und können daher im EKG möglicherweise nicht entdeckt werden. Und auch nicht jeder akute oder ältere Herzinfarkt ist im EKG erkennbar.

Belastungs-EKG

Ein Belastungs-EKG ist ein unverzichtbarer Baustein in der Untersuchung der koronaren Herzkrankheit und zur Beurteilung der Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Unter ständiger Überwachung des Befindens, Pulses, Blutdrucks und eines 12-Kanal-EKGs erfolgt ein Belastungstest auf dem Fahrradergometer in sitzender Position. Die Belastung wird alle 2 Minuten um 25 Watt gesteigert – bis zum Erreichen der subjektiven Belastungsgrenze oder eines medizinischen Abbruchkriteriums.

Häufige Fragestellungen:

  • Störung der Herzdurchblutung unter Belastung bei vermuteter koronarer Herzkrankheit („Herzkranzgefäßverkalkung“)

  • Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit als Prognosefaktor (Lebenserwartung)

  • Bestimmung der Trainingsherzfrequenz für ein künftiges gesundheitsförderliches pulskontrolliertes Ausdauertraining

  • Belastungshypertonie (überproportionaler Blutdruckanstieg bei körperlicher Beanspruchung)

  • Erkennen von belastungsinduzierten Herzrhythmusstörungen

Beim Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit mit höhergradigen, den Blutfluss behindernden Stenosen werden jedoch nur ca. 70-80 Prozent aller Durchblutungsstörungen im Belastung-EKG erkannt.

Langzeit-EKG

Zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen wird mit einem Langzeit-EKG die elektrische Aktivität des Herzens über 24 Stunden gemessen. Dabei werden auf dem Brustkorb 5 Klebeelektroden angebracht, die zu einem kleinen Aufzeichnungsgerät führen, das um den Hals getragen wird. Sie nehmen dieses Langzeit-EKG-„Kästchen“ mit nach Hause oder zu Ihrer Arbeitsstelle; es fällt anderen praktisch nicht auf.

Häufige Fragestellungen:

  • Ermittlung der Häufigkeit und Art von Herzrhythmusstörungen, z.B. Vorhofflimmern/Vorhofflattern, AV-Blockierungen, ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolie

  • Abklärung von Ohnmachtsanfällen (Synkopen)

  • Messung der durchschnittlichen Herzfrequenz

Manche Herzrhythmusstörungen treten jedoch so selten auf, dass selbst eine 24-stündige Aufzeichnungsdauer noch nicht genügt.